Wechsel im Straßen- und Grünflächenamt

Gerd Heimbach (rechts) übergibt Siiri Drechsel (links) seinen Büroschlüssel vor dem Verwaltungsgebäude.

Über 30 Jahre leitete er das Merseburger Straßen- und Grünflächenamt – nun gibt Gerd Heimbach den Staffelstab weiter und verabschiedet sich in den wohlverdienten Ruhestand. In seiner Zeit in der Stadtverwaltung hat er unsere Stadt nicht nur vorangebracht, sondern gemeinsam mit seinem Team ihr Gesicht geprägt: Projekte wie die Sanierung des Straßenzugs Weiße Mauer, die Erneuerung des Bereichs rund um den Bahnhof inkl. Busbahnhof oder der Ausbau der Radwege entlang der Merseburger und Naumburger Straße sind nur Beispiele von zahlreichen großen und kleinen Projekten in den über drei Jahrzehnten, die unter seiner Leitung in die Realität umgesetzt wurden. 

Drei Jahrzehnte Heimbach

1993 als Leiter des Straßen- und Tiefbauamts begonnen, wurde er 2003 Leiter des Straßen- und Grünflächenamts. Damit zählten nun auch der Südpark, das Friedhofswesen, 27.000 Bäume und 270 Hektar Grün in seinen Verantwortungsbereich. Später kamen noch das Bauverwaltungsamt und der städtische Reinigungsdienst hinzu. Für ihn als studierten Straßenbauingenieur erst mal Neuland, aber: „Ich bin dort reingewachsen und die verschiedenen Bereiche sind zusammengewachsen. Normalerweise sind das ja wirklich drei Ämter – aber der Vorteil ist, dass hier die Schaltzentrale ist. Und unser Ziel war immer, diese Aufgabe gemeinschaftlich zu bewältigen“, blickt Heimbach zurück. Der Kontakt zu den Bürgern war ihm für seine Arbeit dabei genauso wichtig wie der mit den Partnern, Versorgungsträgern und Außenakteuren – Gerd Heimbach kennt in Merseburg nahezu jeden, aber sicher ist: Jeder kennt ihn.

Straßen und Grün werden übergeben

Nun wurde offiziell der Staffelstab – bzw. der Büroschlüssel – übergeben. Siiri Drechsel hat zum 01. September die Amtsleitung im Straßen- und Grünflächenamt übernommen. Im Gepäck: 25 Jahre Verwaltungserfahrung in der öffentlichen Verwaltung und 10 Jahre konkrete Führungserfahrung. „Ich komme ursprünglich aus dem Ordnungsrecht, habe aber sozusagen die Liebe zum Bauen entdeckt. In meiner damaligen Kommune habe ich auch Bausachen und Aufgaben in der Verwaltungsorganisation mit übernommen“, erzählt Siiri Drechsel. Später hatte sie die Bauordnungsamtsleitung inne, hat in ihrer vorherigen beruflichen Station die Friedhöfe der Stadt Halle verwaltet und dort Hoch- und Tiefbau gemacht – von Grabanlagen bis zu denkmalgeschützten Gebäuden. „Und dann wurde die Stelle in Merseburg ausgeschrieben“, erinnert sie sich. „Da dachte ich mir: Wow, das ist genau das, was ich machen will und was ich kann. Das ist die Stelle für mich. Und zum Glück hat auch alles geklappt.“ 

Einigkeit in der „Schaltzentrale“

Trotz der Kürze der gemeinsamen Zeit hat Gerd Heimbach so viel Wissen wie möglich an seine Nachfolgerin übergeben. In der Übergangszeit teilten sich beide sogar das Büro – eine ungewöhnliche Form der Einarbeitung. „Jedes Gespräch, jedes Telefonat, es war immer jemand mit dabei“, schmunzelt Siiri Drechsel. „Gott sei Dank haben wir uns aber sofort verstanden und ein großes Vertrauensverhältnis zueinander. Wir sind im Geiste auch beide Menschen, die etwas nach vorne bringen.“ Heimbach und Drechsel teilen dabei nicht nur ihre Ziele und Struktur, sondern auch das Verständnis für ihre Arbeit im Straßen- und Grünflächenamt – ein großer Fokus liegt dabei auf der Wirtschaftlichkeit: „Eine Maschine, die stillsteht, ist keine Maschine, die wir brauchen. Und nichtsdestotrotz versuchen wir, das alles in die strukturierten Verwaltungsbahnen zu bringen.“ Denn das sei die große Herausforderung: „Unser Spagat ist es, wirtschaftlich zu sein und aber gleichzeitig auch Dienstleister für die Bürger.“

Vorfreude auf neue Herausforderungen

Die Bandbreite – genau dieser Faktor macht den besonderen Charme des Amtsleiterpostens aus. „Das liebe ich, das macht mir Spaß“, schwärmt die neue Amtsleiterin. „Es ist mir alles nichts Fremdes, hab ich alles auch schon bearbeitet. Und diese Vielfältigkeit – manchmal erschlägt sie einen zwar, aber genau diese Bandbreite an Aufgaben macht mich am Ende glücklich.“ Ein Job, bei dem man die ganze Zeit vor dem Bildschirm sitzt? Kommt für Siiri Drechsel nicht in Frage: „Ich mag das: Ad hoc antworten, händeln, machen, tun, Action – dafür stehe ich, das bin ich.“

Herzlich willkommen in der Stadtverwaltung Merseburg, Frau Drechsel!