Stadtrat gibt grünes Licht für "Mammutprojekt"

Mit dem Beschluss im Stadtrat wurde am Donnerstagabend grünes Licht für das Gemeinschaftsbauprojekt Florian-Geyer-Straße/ Zscherbener Weg gegeben. Am Freitagvormittag unterzeichneten Oberbürgermeister Sebastian Müller-Bahr und Straßen- und Grünflächenamtsleiter Gerd Heimbach die Vereinbarung mit dem Abwasserzweckverband (AZV) – nur wenige Minuten später fanden die entsprechenden Ausschreibungen statt. Binnen weniger Stunden wurde damit eins der größten Infrastrukturprojekte der jüngsten Stadtgeschichte in Gang gesetzt.
Damit fiel der Startschuss für ein “Mammutprojekt”, so OB Müller-Bahr: Im Ausbaugebiet in Kötzschen wird nun zum ersten Mal überhaupt eine befestigte Straße gebaut. Merseburg weist etwa 12 Kilometer unbefestigte Straßen auf, der Großteil davon ist im Ortsteil Kötzschen zu finden; ebenso fehlt die Regenwasserentwässerung, wodurch es bei starkem Regen zu Überflutungsproblemen kommt.
Dies wird nun angegangen: In Zusammenarbeit mit dem Abwasserzweckverband (AZV) sollen zum einen nach einem Entwässerungskonzept unterirdische Auffangbecken, Kanäle und eine Regenrückhaltung, zum anderen befestigte Straßen gebaut werden. In der ersten Ausbaustufe werden nun das Großentwässerungsbauwerk und die nötigen Voraussetzungen geschaffen, während zeitgleich bereits die ersten beiden Straßen befestigt werden. Begonnen wird am tiefsten Punkt des Ortsteils mit der Florian-Geyer-Straße und dem Zscherbener Weg; anschließend wird bergauf gebaut. Insgesamt umfasst das Projekt 13 Straßen.
Besonders hervorzuheben ist die Zusammenarbeit von Gerd Heimbach und seinem Team mit dem AZV: Während der AZV die gesamte Planung, auch die der Straßen, übernimmt, kümmert sich die Stadt um die Ausschreibungen. So ist genau aufgeteilt, wer für welchen Bereich verantwortlich ist, um das Projekt gemeinsam zum Erfolg zu führen.
Für die Kötzschener bietet das Gemeinschaftsprojekt - neben den künftig befestigten Straßen - einen entscheidenden Vorteil: Es werden, anders als normalerweise üblich, weder Ausbaubeiträge noch Erschließungsbeiträge fällig. Das bedeutet, dass sich für die Anwohner keine Kosten ergeben; das Projekt (Gesamtkosten ca. 30 Millionen Euro) wird komplett aus dem städtischen Haushalt finanziert.