Ein Leben lang in der Gustav-Adolf-Straße

Aha-Effekt für die Gustav-Adolf-Straße

Am 9. September erhielt die Gustav-Adolf-Straße in Merseburg ihr Zusatzschild in Beisein mehrerer Anwohner*innen durch die Aktion Aha-Effekt am Straßeneck, die durch den Altstadtverein Merseburg in Kooperation mit der Stadt Merseburg durchgeführt wird. Die Gustav-Adolf-Straße, die im Jahr 1927 angelegt wurde und heute rund 25 Häuser zählt, ist mittlerweile die 43. Straße Merseburgs, die ein Straßenzusatzschild im Rahmen der Aktion bekam.

Erika Schmoranzer, die sich selbst als eine der ‚Straßenältesten‘ bezeichnet, wohnt ihr Leben lang in der Gustav-Adolf-Straße und hat gute und schlechte Zeiten in der Straße miterlebt. So erinnert Sie sich noch an den Bombenangriff am 25.11.1944 bei der die Gustav-Adolf-Straße getroffen wurde. Mehrere, erst wenige Jahre alte Wohnhäuser wurden damals zerstört und elf Menschen, zu denen auch der Maler Hans Holzmüller zählte, starben während der Angriffe.
Den späteren gesamten Umbau der Gustav-Adolf-Straße hat Erika Schmoranzer verfolgt und heute ist sie froh, wie sich die Straße entwickelt hat.


Ohne Frage, Erika Schmoranzer hat eine enge Bindung zu der Gustav-Adolf-Straße, wodurch sie sich schließlich dazu entschieden hat, sich selbst zu ihrem 80. Geburtstag zu beschenken, indem sie das Straßenzusatzschild für die Straße spendete.
Die Stadt Merseburg bedankt sich bei Erika Schmoranzer und dem Merseburger Altstadtverein für das Engagement Merseburg noch interessanter und lebenswerter zu machen.

Am 28. Oktober wird ein weiterer Aha-Effekt in Merseburg zu sehen sein. Lassen Sie sich überraschen und lesen Sie demnächst mehr dazu!

Mitglied des Merseburger Altstadtvereins Angela Biemann, Schilderpatin Erika Schmoranzer und Anwohnerin Reinhilde Dronsella kurz nach der Anbringung des Zusatzschildes in der Gustav-Adolf-Straße

 

Informationen zu Gustav Adolf:

Gustav Adolf, der 1594 in Stockholm im schwedischen Königsgeschlecht der Wasa geboren wurde, bestieg bereits mit 17 Jahren den Thron von Schweden. Durch seine Politik entwickelte Schweden nach und nach eine Vormachtstellung im Norden Europas. Im Jahr 1630 stieg Gustav Adolf in den Dreißigjährigen Krieg auf Seiten der Protestanten ein, wodurch letztlich der deutsche Protestantismus bewahrt wurde.
Zweimal soll der Schwedenkönig in Merseburg gewesen sein: 1631 vertrieb Gustav Adolf die Pappenheimer aus Merseburg. Der Schwedenkönig soll durch das Neumarkttor geritten sein, sich später in den Dom zu einem Dankgottesdienst begeben haben und im Gasthaus „Zur Goldenen Sonne“ auf dem Markt gespeist haben.
Ein Jahr später kam der Schwedenkönig nochmals wegen des Dreißigjährigen Kriegs nach Merseburg. Bei Lützen im Hochstift Merseburg trafen Wallensteins Truppen auf Gustaf Adolfs Truppen. Am Tag nach dem großen Kampf beider Truppen beging Gustav Adolf einen Erkundungsritt, bei dem er in den Rücken geschossen wurde und letztendlich starb. Nach seinem Tod wurde der Leichnam nach Stockholm gebracht. Der Krieg dauerte noch weitere 16 Jahre an.