Das besondere Geschenk

Ein Straßenzusatzschild für die Erwinstraße

Elfrun Göldner brachte am 28. November das Straßenzusatzschild an.

Heike Göldner hat sich zum 80. Geburtstag ihrer Mutter Elfrun etwas Besonderes einfallen lassen: die Schilderpatenschaft für das 44. Straßenzusatzschild Merseburgs.
Die gebürtige Merseburgerin Elfrun Göldner lebte lange Zeit im Zentrum Merseburgs, in der Ölgrube. Seit Kurzem wohnt sie in der Von-Harnack-Straße, die bereits im Juli dieses Jahres ihren Aha-Effekt erhielt. Die Erwinstraße ist nur wenige Geh-Minuten vom Wohnort Elfrun Göldners entfernt, sodass die Wahl der Straße schnell auf die Erwinstraße fiel.

 

Bei der feierlichen Anbringung des Straßenzusatzschildes am 28. November erinnert sich die Schilderpatin an die frühere Erwinstraße, die im Gebiet der ehemaligen Gagfah-Siedlung lag. In den vergangenen Jahren hat sich die Siedlung stark verändert und sehr weiterentwickelt.
Zu den vielen neuen Einfamilienhäusern der Straße ist ab sofort der Aha-Effekt zu sehen, der an die Namensgebung der Straße und damit ein Stück Geschichte Merseburgs erinnert. Bereits 1928 wurde die Straße angelegt.

Heike Göldner schenkte ihrer Mutter Elfrun die Schilderpatenschaft für die Erwinstraße.
Heike Göldner schenkte ihrer Mutter Elfrun die Schilderpatenschaft für die Erwinstraße.

Die Geschichte zum besagten „Erwin“ reicht aber noch viel längere Zeit zurück. Erwin von Merseburg oder auch senior Erwin soll um 840 bis circa 906 gelebt haben. Er war der adeliger Besitzer der Merseburger Altenburg, mit der er als Teil eines fränkischen Burgensystems weite Gebiete um den Saaleübergang der damaligen Grenzlinie an der Saale und Elbe beherrschte. Er war mit der Schwester von Hildegard, Gemahlin des ostfälischen Grafen Thietmars, verheiratet. Die zweite Tochter Erwins, Hatheburg, ging im Jahr 906 die Ehe mit dem späteren sächsischen Herzog und deutschen König Heinrich I. ein.
Erwin errichtete am Südende des Burgbergs seine Königspfalz. Erwins Burg soll sich im heutigen Bereich der Oberaltenburg befunden haben. Heute sind dazu aber keine Spuren zu erkennen. Diese könnten möglicherweise bei Grabungen nach Abrissarbeiten gefunden werden.

Die Stadt Merseburg dankt der Schilderpatin und dem Merseburger Altstadtverein für das Engagement Merseburg noch interessanter und lebenswerter zu machen.
Die Aktion „Aha-Effekt am Straßeneck“, die durch den Merseburger Altstadtverein seit dem Jahr 2013 besteht, bringt erklärende Zusatzschilder für die Straßennamen an. Ziel dieser Aktion ist es, über die Persönlichkeiten und deren Bedeutungen für Merseburg zu informieren. Damit soll Heimatverbundenheit gefördert werden.

Halten Sie die Augen offen und bleiben gespannt, welche Merseburger Straße als nächstes für ein „Aha!“ sorgt!