Gedenken an die Opfer von Krieg und Gewalt

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Anlässlich des Volkstrauertages am 19. November gedachten Oberbürgermeister Sebastian Müller-Bahr, der Stadtratsvorsitzende Roland Striegel, Stadträte, Vertreter der Merseburger Marinekameradschaft und Bürger:innen der Stadt Merseburg den zahlreichen Opfern von Krieg und Gewalt.

Entsprechend dem bundesweiten Motto für den diesjährigen Volkstrauertag "Frieden ist mehr als die Abwesenheit von Krieg" nahmen der Oberbürgermeister als auch der Stadtratsvorsitzende in ihren Gedenkansprachen Bezug auf den diesjährigen Besuch in Merseburgs Partnerstadt Chatillon. Auf der Grundlage des vor 60 Jahren geschlossenen Élysée-Vertrages zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Frankreich, der als Grundbaustein für die deutsch-französische Versöhnung gilt, schlossen 1963 Chatillon und Merseburg eine Partnerschaftsvereinbarung ab. So wie beide Länder haben auch beide Städte seither Friedensarbeit geleistet und gezeigt, dass aus Feinden Freunde werden können.

Jährlich erinnert der Volkstrauertag daran, dass Frieden nicht selbstverständlich ist. In der gegenwärtigen Situation, in der täglich von Krieg und Zerstörung der Städte, von zahlreichen Toten und vom unfassbaren Leid in Europa und der Welt berichtet wird, ist dieser Gedenktag wichtiger denn je.

Im Beisein aller Anwesenden sprach Stadtratsvorsitzender Roland Striegel das zentrale Totengedenken, welches 1952 eingeführt und letztmalig 2021 angepasst wurde:

Wir denken heute an die Opfer von Gewalt und Krieg, an Kinder, Frauen und Männer aller Völker.
Wir gedenken der Soldaten, die in den Weltkriegen starben, der Menschen, die durch Kriegshandlungen oder danach in Gefangenschaft, als Vertriebene und Flüchtlinge ihr Leben verloren.   
Wir gedenken derer, die verfolgt und getötet wurden, weil sie einem anderen Volk angehörten, einer anderen Rasse zugerechnet wurden, Teil einer Minderheit waren oder deren Leben wegen einer Krankheit oder Behinderung als lebensunwert bezeichnet wurde.
Wir gedenken derer, die ums Leben kamen, weil sie Widerstand gegen Gewaltherrschaft geleistet haben, und derer, die den Tod fanden, weil sie an ihrer Überzeugung oder an ihrem Glauben festhielten.
Wir trauern um die Opfer der Kriege und Bürgerkriege unserer Tage, um die Opfer von Terrorismus und politischer Verfolgung, um die Bundeswehrsoldaten und anderen Einsatzkräfte, die im Auslandseinsatz ihr Leben verloren.
Wir gedenken heute auch derer, die bei uns durch Hass und Gewalt Opfer geworden sind.
Wir gedenken der Opfer von Terrorismus und Extremismus, Antisemitismus und Rassismus in unserem Land.
Wir trauern mit allen, die Leid tragen um die Toten, und teilen ihren Schmerz. Aber unser Leben steht im Zeichen der Hoffnung auf Versöhnung unter den Menschen und Völkern, und unsere Verantwortung gilt dem Frieden unter den Menschen zu Hause und in der ganzen Welt.