Merseburger Zaubersprüche

merseburgerzaubersprueche

Die Domstiftsbibliothek zu Merseburg, als deren Begründer Bischof Wigbert (1004-1009) gilt, birgt die berühmten "Merseburger Zaubersprüche". Erst im November 1841 von Dr. Georg Waitz bei einem Studienaufenthalt in der Bibliothek des Merseburger Domkapitels entdeckt, rückte diese althochdeutsche Handschrift aus der Mitte des 10. Jahrhunderts in das Blickfeld der deutschen Literatur- und Sprachforschung. Die Herkunft der Merseburger Sprüche, die in einer theologischen Sammelhandschrift aus dem 9./10. Jahrhundert gefunden wurde, ist unbekannt. In beiden Sprüchen werden Zauberformeln angewendet. Inhalt des einen ist ein Spruch zur Befreiung von Gefangenen, der zweite hat die Heilung der Beinverletzung eines Pferdes durch germanische Götter zum Gegenstand.

Die Bedeutung dieser Zaubersprüche in althochdeutscher Sprache für die deutsche Literaturgeschichte würdigte Jakob Grimm bei einem Vortrag an der Königlichen Akademie der Wissenschaften 1842 in Berlin mit den Worten: "Gelegen zwischen Leipzig, Halle, Jena ist die reichhaltige Bibliothek des Domkapitels zu Merseburg von Gelehrten oft besucht und genutzt worden. Alle sind an einem Codex vorübergegangen, der ihnen, falls sie ihn näher zur Hand nahmen, nur bekannte kirchliche Stücke zu gewähren schien, jetzt aber, nach seinem ganzen Inhalt gewürdigt, ein Kleinod bilden wird, welchem die berühmtesten Bibliotheken nichts an die Seite zu setzen haben."

Einst setzten sich Idisen,
setzten sich hierher...
Manche hefteten Haft,
manche hemmten das Heer,
Einige zerrten an den Fesseln.
Entspring den Haftbanden,
entfahr den Feinden!

Phol und Wodan ritten ins Holz.
Da ward dem Fohlen Balders der Fuß verrenkt.
Da besprach ihn Sinthgunt [und] Sunna, ihre Schwester,
Da besprach ihn Frija [und] Volla, ihre Schwester,
Da besprach ihn Wodan, wie [nur] er es verstand:
So Knochenrenke wie Blutrenke
Wie Gliedrenke:
Bein zu Bein, Blut zu Blut,
Glied zu Gliedern, als ob geleimt sie seien!

Ein Faksimile dieser kostbaren Handschrift ist im "Zauberspruchgewölbe" in der Südklausur des Domes zu sehen.
Weitere Informationen unter www.merseburger-dom.de.

 

Gartenträume | Sonstiges / Vermischtes | Startseite | Straße der Romanik

BIENEN- UND KRÄUTERTAG IM KLOSTER MERSEBURG

Für Gartenfreunde und Naturliebhaber

27.04.2024 von 10:00 Uhr bis 18:00 Uhr

Am 27.04.2024 lädt der Förderkreis Klosterbauhütte Merseburg e.V. wieder zum Bienen- und Kräutertag im Kloster Merseburg ein.

Es wird ein buntes Programm geboten.

Kräuterwanderungen, Vorträge und Workshops laden zum Entdecken ein. Unter anderem werden die Themen Naturgarten, Wildkräuter, Holunder und Senfherstellung präsentiert. Händler bieten ihre Waren an, so gibt es Honig, Pflanzen und handgesponnene Wolle zu kaufen. Zusätzlich bietet ein kleines Mittelalterlager Einblick in das frühere Leben.

Für die kleinen Besucher gibt es die Möglichkeit zu Basteln, bei den Bogenschützen können sich Groß und Klein mit Pfeil und Bogen ausprobieren.

Damit auch das leibliche Wohl nicht zu kurz kommt gibt es wieder Speis und Trank, sowie Kaffee und selbstgebackenen Kuchen.

Der Eintritt ist frei.

Programm:

Führungen - Treffpunkt vor dem Kloster:

11:00 Uhr - Vergessene Wildkräuter
14:00 Uhr - Kräuterwanderung
15:00 Uhr - Vergessene Wildkräuter

Vorträge - Im Winterrempter

10:00 Uhr - Naturgärten
12:00 Uhr - Holunder
13:00 Uhr - Senf
15:00 Uhr - Vogelmiere
16:00 Uhr - Essbare Beikräuter

Die Mitglieder der Klosterbauhütte freuen sich auf Ihren Besuch!

Veranstaltungsort(e)
Petrikloster
06217 Merseburg
Kloster 10-12
Veranstalter
06217 Merseburg
Gartenstraße 40

Vorsitzender des Vorstands: Dr. Günther Reinhold


kraeuterkraeuter
Bienen  und Kräutertag 2024Bienen  und Kräutertag 2024
Programm Bienen  und Kräutertag 2024Programm Bienen  und Kräutertag 2024