Merseburg  „Die Klause“ — authentischer Ort einer 100-jährigen Geschichte

zollinger haus

„Dann hat man sich ein Haus gebaut / aus Leberwurst und Sauerkraut“, heißt es in einem alten Kinderreim. Die Besitzer eines Zollinger-Hauses, dessen Merkmale Schüttbeton und Lamellendach sind, werden gut nachfühlen können, wovon das Lied singt. Und dennoch: Zur Zeit ihrer Errichtung, vor 100 Jahren, waren die vom Stadtbaurat Friedrich Zollinger geplanten und unter seiner Regie errichteten Siedlungen in und um Merseburg, die Nutzung der von ihm entwickelten Verfahren in Deutschland nicht nur hier eine technologische, sondern eine genauso zukunftsweisende Lösung drängender sozialpolitischer Probleme wie der Wohnungsnot.

Die Siedlung „Klause“ hat dabei einen besonderen Status. Als eine der ersten geplant, bietet sie auch heute noch ein geschlossenes Bild: Es ist ein gewollter, fast dörflicher Charakter, der sich nicht nur durch die Lage der „Klause“ herstellt. Auch baulich, vor allem von der Weißen Mauer her kommend, betritt man durch ein „Klausentor“ die Siedlung, oder passiert das „Zollinger-Haus“ (s. Foto), das an der Christianenstraße gelegen ist.

In der „Klause“ selbst haben sich die von Zollinger entworfenen Merkmale weitestgehend erhalten: Sich geschwisterlich gleichende Außenfassaden der Doppelhäuser mit ihren charakteristischen Runddächern, verbindende ebenerdige Zwischenbauten, allerdings heutigen Ansprüchen entsprechend vielfach zu Garagen um- oder ausgebaut. Aber in seinem Inneren hat jedes Haus einen eigenen Grundriss und Charakter.

Mit dem Zollingerjahr 2019 begann in der „Klause“ eine Rück- und Selbstbesinnung auf die Leistung dieses bisher einzigen Stadtbaurats der Saalestadt, Friedrich Zollinger. Eine Vielzahl der zum Siedlungsfest von den Einwohnern selbstgestalteten Präsentationen zeigten Werkzeuge und Maschinen, Apparate, Fotos und Bilder u. v. m. aus der Entstehungszeit der Siedlung. Sie dokumentierten nicht nur den Eigenanteil an Arbeitsleistung der Erbauer, sondern verdeutlichten deren Ideenreichtum, den sie selbst auf- und einbrachten. Das Fest machte bewusst, dass die „Moderne“ in Architektur und Städtebau nicht allein vom Bauhaus Weimar/Dessau bestimmt wird, sondern genauso ein von Merseburg ausgehendes anderes und gleichwertiges Konzept existiert. Es ist auch heute noch interessant und anregend. 

Im September nächsten Jahres, am 02.09.2023, soll es soweit sein: Die Grundsteinlegung der „Klause“ vor 100 Jahren wird mit allem notwendigen Pomp und Gloria nachgestellt und gefeiert.

 

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BIENEN- UND KRÄUTERTAG IM KLOSTER MERSEBURG

Für Gartenfreunde und Naturliebhaber

27.04.2024 von 10:00 Uhr bis 18:00 Uhr

Am 27.04.2024 lädt der Förderkreis Klosterbauhütte Merseburg e.V. wieder zum Bienen- und Kräutertag im Kloster Merseburg ein.

Es wird ein buntes Programm geboten.

Kräuterwanderungen, Vorträge und Workshops laden zum Entdecken ein. Unter anderem werden die Themen Naturgarten, Wildkräuter, Holunder und Senfherstellung präsentiert. Händler bieten ihre Waren an, so gibt es Honig, Pflanzen und handgesponnene Wolle zu kaufen. Zusätzlich bietet ein kleines Mittelalterlager Einblick in das frühere Leben.

Für die kleinen Besucher gibt es die Möglichkeit zu Basteln, bei den Bogenschützen können sich Groß und Klein mit Pfeil und Bogen ausprobieren.

Damit auch das leibliche Wohl nicht zu kurz kommt gibt es wieder Speis und Trank, sowie Kaffee und selbstgebackenen Kuchen.

Der Eintritt ist frei.

Programm:

Führungen - Treffpunkt vor dem Kloster:

11:00 Uhr - Vergessene Wildkräuter
14:00 Uhr - Kräuterwanderung
15:00 Uhr - Vergessene Wildkräuter

Vorträge - Im Winterrempter

10:00 Uhr - Naturgärten
12:00 Uhr - Holunder
13:00 Uhr - Senf
15:00 Uhr - Vogelmiere
16:00 Uhr - Essbare Beikräuter

Die Mitglieder der Klosterbauhütte freuen sich auf Ihren Besuch!

Veranstaltungsort(e)
Petrikloster
06217 Merseburg
Kloster 10-12
Veranstalter
06217 Merseburg
Gartenstraße 40

Vorsitzender des Vorstands: Dr. Günther Reinhold


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